11.4.
Zum Inhalt:
Erwin Blumenfeld war einer der allerersten berühmten amerikanischen Modefotografen.
Er war Berliner Jude, der Einbildungsroman ist seine Autobiographie.
Erwin Blumenfeld er- und überlebte beide Weltkriege. In seinem in jeder Hinsicht ereignisreichen Leben geriet er in unglaubliche zum Teil entsetzliche, zum Teil aber auch burlesk-komische Lebenssituationen und war oft mit Tod, noch öfter mit Leben-Wollen konfrontiert.
Blumenfelds Einbildungsroman ist – ebenso wie seine Dada-Bilder und viele seiner Fotografien – eine erstaunliche Collage und ein Zeitzeugnis der fantastischen Art.
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Die Lesenden:
Regina Adler & Andre Blau
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Biographie des Autors:
Erwin Blumenfeld
1897 – »höchst dilettantisch ins blutige Dasein bugsiert«, der Vater jüdischer Schirmfabrikant und Bankrotteur, die Mutter »eine Phrasendreschmaschine«.
1913 – gelernter »Koofmich« bei Moses & Schlochauer (Damenkonfektion)
1916 – „aushauchen des zivilen Lebens“ und eingemustert als Kraftfahrer
1917 – Totengräber an der Westfront (Ehrensold pro Leiche 50 Pfennig), interimistische Beförderung zum Feldfreudenhausbuchhalter bei Gummiknappheit und doppelter Kampfration und wieder Kraftfahrer
1918 – Fahnenflucht von der eigenen Mutter vereitelt und zurück an die Front bis zum bitteren Ende des Krieges; Flucht über die Grenze zur Verlobten nach Holland; Kunsthändler in Amsterdam.
1936 – Avantgarde-Photograph in Paris.
1939 – Mehrere KZs in Frankreich als verfolgter Deutscher und unverfolgter Jude, zwischen Gestapo, Vichy und Résistance.
1941 – mit dem letzten Frachtdampfer nach New York; Star-Photograph im »Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten«
1969 – Tod in Rom.