3.4.
thursdaze, 8pm
Peter Piek
and welcoming Matt Hopper in the Laden..
pre release concert..
verein08 und tronrecords (bernhard eder) presents:
Peter Piek
– Cut Out The Dying Stuff
“Von Hause aus ist Peter Piek gar kein Musiker. Von Hause aus heißt er auch gar nicht Pe-
ter Piek. Doch Peter Piechaczyk, geboren in Chemnitz, als es noch Karl-Marx-Stadt hieß,
und heute als eine Art Multikünstler zu Hause in Leipzig, macht keinen großen Unter-
schied zwischen Malerei, dem Schreiben von Büchern oder dem von Liedern. Piek, ein
großer, auf den ersten Blick ungelenk wirkender Mann mit Flatterfrisur, tut einfach, was
er mag. Und dann wird das auch gut.
Wie „Cut out the Dying Stuff“, das dritte Album des
trommelnden Gitarristen, der nebenher Klavier und Bass spielt, während er singt.
Ein Dutzend neue Songs hat Piek eingespielt und dabei den an Größen wie Conor Oberst
oder Passenger erinnernden Songs, einen luftigen, unbeschwerten Sound verpasst, bei
dem nichts mehr knarzt, wackelt und knistert wie bei einer Heimproduktion. An Charme
aber haben Songs wie „Girona“ oder „Alive“ deshalb nicht verloren. Peter Piek, bei „Green“
von der Dänin Nanna Schannong unterstützt, singt mit einer schmerzvollen, gehauchten
Stimme irgendwo zwischen Thom Yorke, Bon Iver und Sufjan Stevens.
Und nicht einen Moment klingt das auch nur entfernt, als versuche sich hier ein Epigone
aus Sachsen an großer Songkunst. Ganz im Gegenteil.
Nach rund 600 Konzerten, die Piek in den letzten Jahren in Europa, China und den USA gespielt hat, ist sich der Auto-
didakt seiner Mittel sicher. Piek, der als Maler zuletzt runde, drehbare und schwerelose
Bilder erfunden hat, erfindet hier gesungene Gemälde. In „Painting a Line“, aufgesetzt
auf einem unruhevollen Beat aus einer hektisch wackelnden Bass-Saite, quengelt sich die
plüschweiche Stimme vor bis zu einem Refrain, in dem der Künstler dann eine strahlende
Melodie aufscheinen lässt. Abgesehen vom deutsch gesungenen „Analyse“, das gerade
wegen seines wunderbar zerrüttelnden Textes wie ein Fremdkörper inmitten der englisch
betexteten übrigen Stücke sitzt, ist „Cut out the Dying Stuff“ ein kleines Meisterwerk ohne
jede Schwäche.
Der Sound stimmt, jeder Akkord sitzt und Pieks Gesang schmeichelt sich je weiter hinten
desto mehr ins Ohr. Das klingt alles einfacher als es ist und erinnert damit an die gemalten
Kunstwerke aus gleicher Hand. Piek geizt nicht mit Farben, doch es sind die Muster, die
er damit ausmalt, die die Wirkung besorgen. „Left Room“ etwa klingt tatsächlich wie ein
verspäteter Oasis-Song – und dann ist es auch noch der beste, den Liam Gallagher nie
geschrieben hat. Was Wunder, dass der Prophet im eigenen Lande nicht so viel gilt wie
weit weg in der Ferne: Das neue Video zu „Left Room“ hat in China hunderttausende
Zuschauer gefunden, Piek schaffte damit sogar das Kunststück, Mariah Carey von Platz 13
der Videocharts zu verdrängen.”
Steffen Könau, erschienen in der Mitteldeutsche Zeitung am 28.09.2013
Record Release Konzert am 4.4.2014 im Fluc, Wien