FILMSPUTNIK 010
Donnerstag, 2.3.2017, doors open 19:30
Der Verein 08 in der Piaristengasse 60 ist ein Lokal mit Wohnzimmeratmosphäre. Passend dazu werden nun in der Filmreihe FILMSPUTNIK vornehmlich österreichische Produktionen gezeigt, in denen es um die künstlerische Aufarbeitung einer Familiengeschichte geht – meist die eigene Familie der Filmschaffenden. Die Vorführungen finden in unregelmäßigen Abständen in Anwesenheit der Regisseur_innen statt.
Achtung kleiner Saal – first come, first served.
Das Haus meines Vaters
AT 65 min, OF mit engl. UT
Ein Film von Ludwig Wüst
mit Martina Spitzer und Nenas Smigoc
Kamera Klemens Koscher
In Anwesenheit des Regisseurs
Moderation Hannes Gellner
Ein Mann ist in das Dorf seiner Kindheit zurückgekehrt, um mit dem Haus des verstorbenen Vaters abzuschließen – und mit allem, das sich darin ereignet hat. Eine Freundin aus der Schulzeit erkundet mit ihm das Gebäude, das trotz der ärmlichen Patina eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlt. Der elegante, meisterhaft inszenierte Film von Ludwig Wüst lebt von der unausgesprochenen Emotionalität, die uns nach längerer Zeit beim Besuch eines früheren Wohnortes erfasst.
Die Dialoge und Gesten sind wie aus dem Leben gegriffen. Man vergisst bisweilen, dass es sich um Schauspieler handelt, so minutiös ist das Timing, so natürlich jede Regung, so ruhig und unaufgeregt die kontinuierliche Handkamera. Ihre Körper und Blicke verraten ihre Gefühle: die der Frau, deren Verliebtheit nach Jahrzehnten in der Hoffnung auf Fortsetzung lebt. Und die des Mannes, der zu sehr mit den eigenen Wunden befangen ist, um auf ihre sehnsuchtsvolle Nostalgie eingehen zu können.
Danke für: Unterstützung durch VDFS, Kooperation mit ADA, Joint Venture mit Dominik Nostitz und Verein 08
Hannes Gellner