Zum 150. Geburtstag von Rilke

Donnerstag, 4. Dezember 2025
um 20:00 Uhr
im Verein08 Piaristengasse 60, 1080 Wien
(Eingang neben dem Haustor)
Rainer Maria Rilke ein deutschsprachiger Dichter, den man nicht lange erklären muss. Wer Rilke nicht kennt, interessiert sich wahrscheinlich nicht für Gedichte. Nur soviel: Geboren wurde Rainer Maria Rilke am vierten Dezember vor 150 Jahren in Prag. Er beherrschte sein Handwerk Gedichte schreiben wie kaum ein anderer. Mit Gedichten wie „Der Panther“, „Der Schwan“ oder „Das Karusell“ schuf er Hits. Posthum wurden seine Texte von einer schier überwältigenden Zahl an Schauspieler*innen gesprochen. Auch Musikerinnen und Produzenten rückten aus, seine Texte zu vertonen, zu untermalen oder zu remixen.
Wir schrecken dennoch nicht davor zurück, seinen hundertfünfzigsten Geburtstag am vierten Dezember 2025 im Laden zu feiern und seine meisterhaften Gedichte in aller Hochachtung zu zelebrieren. Auch wenig bekannte und bisher nicht vertonte Texte finden sich in unserer Auswahl.
Christian Reiner spricht im ersten teil des Abends eine Auswahl an Rilke Gedichten.
Im speziellen Reigen der Stimmen finden sich die
katalanische Pianistin Jordina Mila, die Sängerin und Liedermacherin Violetta Parisini,
Leonhard Skorupa, Klarinette und Saxophon (Reeds), sowie der Gitarrist Burkhard Stangl.
Alles spannende künstlerische und musische Wesen über die sich Rilke sicher pantierisch gefreut hätte, bzw. freud.

Christian Reiner
begann seinen Weg als Maschinenschlosser und Rock-Sänger – und fand schließlich seine eigentliche Bühne in der Stimme. Nach Studien in Gesang, Phonetik und Sprechkunst widmete er sich der Frage, wie Sprache und Musik miteinander atmen können. Seit den 1990er Jahren bewegt er sich genau in diesem Zwischenraum: als Sprecher für Film, Funk, Theater und in freien Formationen, oft improvisierend, immer suchend.
Er gab Hölderlins Versen neuen Klang, prägte Hörbücher, arbeitete in Künstlerkollektiven und stand 2021 als Artist in Residence in Saalfelden im Mittelpunkt der Jazzszene. 2022 war er Teil der Eröffnung der Salzburger Festspiele.
Er arbeitet mit improvisierenden Musiker*innen und Tänzer*innen zusammen und entwickelte seine ihm eigene Art und Weise mit gesprochenem Wort und den Möglichkeiten der menschlichen Stimme im musikalischen Kontext zu agieren.
Christian Reiner lebt in Wien – und folgt weiterhin der Linie zwischen Wort, Rhythmus und Resonanz. Immer wieder neues hervorbringend, neue Facetten resonieren lassend, raisonnieren lassend – so auch diesen Abend!

Violetta Parisini
Nichts ist schöner, als sich in einem Kunstwerk wiederzufinden, sich verstanden zu fühlen. Die Lieder von Violetta Parisini machen genau das. Die hörbare Verletzlichkeit und gleichzeitige Lebensfreude erzeugen Resonanz, auch bei ihren Konzerten, die von einer unaufgeregten Emotionalität geprägt sind. Violetta Parisini teilt sowohl ihre Zweifel, als auch ihre Zuversicht mit uns, und wir erkennen uns darin wieder.
Seit ihrem Philosophie-Studium in den 00er-Jahren schreibt und singt Violetta Parisini, zuerst als singende DJ, später mehr und mehr als Songwriter ihrer eigenen Lieder. Im Jahr 2010 wurde ihr erstes Album „Giving You My Heart To Mend“ auf Universal Music veröffentlicht und in der österreichischen Medienlandschaft begeistert aufgenommen. Gemeinsam mit dem Produzenten und Songwriter Florian Cojocaru veröffentlichte sie zwei Jahre später auch ihr zweites Album, „Open Secrets“. Die Songs auf den zwei Alben bewegen sich zwischen Pop und Singer-Songwriter-Musik, und bleiben im Ohr – und im Herzen.

Jordina Millà
ist Pianistin, Komponistin und Improvisatorin – ihre musikalische Sprache bewegt sich zwischen freier Improvisation und zeitgenössischem Ausdruck. Von Agustí Fernández in die Welt der Improvisation eingeführt, entwickelt sie ihre Klanglogik stetig weiter. Zu ihren hochgelobten Veröffentlichungen zählen Males Herbes (Solo), When Forests Dream (zwei Klaviere mit Agustí Fernández), String Fables (Duo mit Barry Guy) sowie Live in Munich bei ECM Records.
2024 wurde sie für den Jazzpreis Österreich als Best Newcomer nominiert, 2025 erhielt sie das Staatsstipendium für Komposition des BMKÖS.
Als Mitglied von Barry Guys The Blue Shroud Band und vielen weiteren Formationen arbeitet sie mit Musikerinnen und Musikern wie Mats Gustafsson, dieb13, Lucas Niggli, Axel Dörner, Sofia Labropoulou, Christian Reiner, Lukas König oder Sònia Sánchez zusammen.
Mit PRISMA, einer von ihr gegründeten Initiative, macht sie die Kunst der Improvisation in Salzburg sichtbar und erlebbar.

Burkhard Stangl
ist Komponist, Gitarrist und Improvisator im Feld der experimentellen, elektronischen und neuen Musik. Er erhielt bereits früh Klavierunterricht, wechselte aber mit 12 Jahren zur Konzertgitarre, später zur elektrischen Gitarre. Neben frühen Band-Projekten studierte er Ethnologie und Musikwissenschaft an der Universität Wien und promovierte zur Wirkungsgeschichte des Phonographen. Angeregt von Franz Koglmann und Anestis Logothetis sowie Gruppen wie TonArt, Die Vögel Europas oder dem Monoblue Quartet entschloss er sich, Musik zu seinem Beruf zu machen. Er arbeitete im Laufe seiner Karriere mit Hannes Löschel (ereb afrik), Max Nagl und Josef Novotny (Lunatic Fringe), den Gruppen Maxixe, Polwechsel, efzeg, Extended Heritage und ZIMT und kooperierte insbesondere in Duobesetzungen u. a. mit Angélica Castelló (Chesterfield), Christof Kurzmann (Schnee), Kai Fagaschinski (Musik. Ein Porträt in Sehnsucht), dieb13 (EH), Joanna John (LYNX), Nenad Marković (denominazione del sogno), Olga Neuwirth (For G.B. – Günter Brus-Offenlegungen), Christian Fennesz (Venice), Werner Raditschnig (Roll Over), Steve Bates (Hopefullnessness), Cristián Alvear (Pequeños fragmentos de una música discreta), Taku Sugimoto (An Oldfashioned Duett) und Taku Unami (I Was) sowie zuletzt mit Franz Hautzinger (A Ship). Burkhard Stangl veröffentlichte bislang über 130 Tonträger, arbeitet neben seinen musikalischen Projekten auch in multimedialen, filmischen und literarischen Kontexten mit zahlreichen Künstler:innen zusammen und hat mehrere Bücher publiziert. Mit Hans Schneider leitete er jahrelang das österreichische MusikvermittlungsprojektKlangnetze. Er ist Lehrbeauftragter an der mdw (Improvisation, neue Musikströmungen) und an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz (Jazzgeschichte und Klassik für Jazzmusiker:innen).

Leonhard Skorupa
(1988, Wien) ist Tenorsaxophonist, Klarinettist, Komponist und eine prägende Stimme des zeitgenössischen Jazz in Österreich. Nach Studien in Wien und Groningen – u. a. bei Klaus Dickbauer und Michael Moore – arbeitete er mit internationalen Größen wie Andrew D’Angelo, Lew Tabackin und George Garzone.
Er gründete mehrere prägende Formationen, darunter das KlarinettenquartettWoody Black 4, das Sketchbook Quartett, Znap und das Sketchbook Orchestra. Als Bandleader schuf er vielseitige Projekte, etwa das Leonhard Skorupa Ensemble, dessen Album Baumläufer 2024 erschien, sowie das internationale Quispel Quintet, das 2024 Dipsomania veröffentlichte.
2025 eröffnete Skorupa mit seinem neuen Projekt Sonic Feast die Hauptbühne des Jazzfestivals Saalfelden – verbunden mit einem Kompositionsauftrag.
Er ist Mitbegründer des Wiener Indie-Labels Waschsalon Records und Mitglied des Sextetts AHL6.
Leonhard Skorupa lebt und arbeitet in Wien.

Rainer Maria Rilke (1875–1926)
zählt zu den bedeutendsten Lyrikern der literarischen Moderne. Mit Werken wie dem Stunden-Buch, dem Buch der Bilder und den Neuen Gedichten prägte er eine impressionistische, tief spirituelle und von Kunst beeinflusste Lyrik. Seine Duineser Elegien gelten als Höhepunkt der Elegiendichtung nach Hölderlin.
Als Erzähler veröffentlichte Rilke den Roman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge und die bekannte Erzählung Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. Sein umfangreicher Briefwechsel, darunter die Briefe an einen jungen Dichter, sowie zahlreiche Übersetzungen französischer Lyrik machen sein Werk zu einem zentralen Beitrag europäischer Kulturgeschichte.
Es passt, dass Rilke zu den Piaristen in die Volksschule ging, ich nicht, obwohl ich hätte gehen sollen, habe mich aber einst geweigert, nun ja. er ging zu den Prager Piaristen und freut sich sicher auf eine Referenz in der Gasse der Wiener Piaristen. Rochaden wo man nur hinsieht.

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